1. Kapitel:

 

Ginny! Aufstehen! Heute kommt die Post und wir müssen in die Winkelgasse!" Ich öffnete verschlafen meine Augen. "Ich komme ja schon", murrte ich und stand auf. Langsam begann ich, mich anzuziehen. Stimmt... die Ferien sind ja auch schon wieder bald rum. Heute hat Harry Geburtstag. Ich muss ihm noch gratulieren. Ich ging runter zum Frühstück und aß, wie alle anderen. Alle blickten immer wieder zum Fenster, um zu sehen, ob die Post schon kommt. Gerade als wir fertig waren, kamen zwei
n hereingesaust. Ron und ich fingen die Briefe aus der Luft und schon waren die
n wieder weg. Ich ritzte den Umschlag auf und holte zwei Briefe heraus. Der erste war die Liste mit Büchern, die ich brauchte. Doch was in dem zweiten stand, konnte ich nicht fassen...

 

Sehr geehrte Miss Weasley,
wir, die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie im folgenden Schuljahr Vertrauensschülerin sein werden. Ihr Abzeichen liegt bei. Als Vertrauensschülerin haben Sie das Recht, anderen Schülern für Fehlverhalten Punkte abzuziehen. Sollten Sie dieses Recht missbrauchen, müssen wir Ihnen den Platz als Vertrauensschülerin leider aberkennen und Ihrem Haus werden 100 Punkte abgezogen. Sie werden Schichten haben, in denen Sie nachts wachen müssen. Sie sollen außerdem bereits im Hogwarts-Express dafür sorgen, dass alles nach Plan verläuft und nach der Eröffnungsfeier sollten Sie sich um die Erstklässler kümmern, wie man es bei Ihnen vor fünf Jahren auch getan hat.
In der Hoffnung, dass Sie wohlauf sind,
Minerva McGonagall

 

 

 

2. Kapitel:

 


Ich starrte fassungslos auf den Brief. "Ginny? Was ist das?", fragte mich Ron. Ich brachte keinen Ton heraus. Warum sollte ich, Ginny Weasley, Vertrauensschülerin werden? Fred rollte mit den Augen und riss mir den Brief aus der Hand. Doch als er ihn las, wurde auch sein Blick immer ungläubiger. George, der ihm über die Schulter schaute, ging es genauso. "Äh... sicher, dass das kein Scherz ist? Wenn doch, dann ein verdammt schlechter", bemerkte er. Jetzt wurde Ron erst richtig neugierig: "Wieso? Was steht denn da drin?" Ich sagte: "Ich... ich bin Vertrauensschülerin." Ron rief: "WAS?!?" Und meine Mum flippte vollkommen aus: "Oh, Ginny, wie toll! Genau wie alle hier in der Familie: Charlie, Bill, Percy, Ron... und jetzt du auch noch! Wie schön!" Fred meinte: "Und George und ich, wir sind wieder nur die Nachbarn von nebenan, oder was?" Ich nahm ihm den Brief weg und las ihn noch mal. Und noch mal. Und noch mal. Doch es änderte nichts daran, dass ich jetzt Vertrauensschülerin war. Ich starrte auf das Abzeichen mit dem goldenen V. V für Vertrauensschüler oder Vertrauensschülerin. Meine Mum drückte mich so fest, dass mir die Luft wegblieb: "Was willst du? Eine Eule? Einen Besen?" Ich meinte einfach: "Nichts, danke." Aber das ging nicht. "Oh doch, du bekommst etwas. Wir gehen doch eh einkaufen, da kannst du dir was aussuchen. Ich bin mir sicher, wir finden etwas. Ja, auf jeden Fall." Ich nickte abwesend. Wer ist wohl noch Vertrauensschüler?, fragte ich mich. Erst dann zog ich meine Packliste zurate und las sie mir durch. "Das wird mal wieder teuer", sagte George, der bei mir mit las.